Page 14 - DTB Denkfabrik
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Älteren Menschen ist der Zugang zu den digitalen Ange- boten aus einem einfachen Grund oft verwehrt: Ihnen fehlt die technische Ausstattung, wie die Hardware oder ein Internetanschluss für die Datenübertragung und das Know-how, um teilzunehmen. Gleichwohl hat sich auch gezeigt, dass Senior*innen unter Anleitung und bei spe- ziellen Produkten – etwa logisch aufgebauten Vereins- Apps – sehr wohl aufgeschlossen gegenüber digitalen Angeboten sind.
Synergien werden durch einfache Vernetzung geschaffen
Auf Verbands- und Funktionärsebene größerer Vereine ist die Digitalisierung sicherlich kein komplettes Neuland. Der Bildungsbetrieb mittels digitaler Lernplattformen oder die Kommunikation durch immer ausgefeiltere Videokonferenztechnik wurde im Lockdown aufrecht erhalten und teilweise sogar ausgebaut. Synergien wer- den durch einfache Vernetzung geschaffen und bieten neue Möglichkeiten.
Für die kleineren Vereine bestehen diese Optionen aber meist nicht. Ihnen fehlt es am nötigen technischen Rüst- zeug. Digitale Angebote aufzusetzen und die Mitarbei- ter*innen zu aktivieren ist mit finanziellem und perso- nellem Aufwand verbunden. Dies können viele kleinere Vereine oft nicht leisten.
Fehlende Neueintritte sorgen für hohen Mitgliederrückgang in Vereinen
Insgesamt hat die Corona-Krise den Vereinen und Ver- bänden jedoch einen Digitalisierungsschub gegeben. Viele digitale Angebote und Instrumente werden sicher- lich auch nach dem Lockdown die Vereins- und Ver- bandsarbeit unterstützen. Aber: Diese Digitalisierung kann den für Mitglieder wichtigen sozialen Aspekt nicht ersetzen. Denn dieser ist häufig der Antriebsmotor für die Menschen, Vereinen beizutreten.
Durch die Pandemie wird aber schon jetzt ein Mitgliederrückgang in Sportvereinen von 10 bis 15 Pro- zent prognostiziert, der weniger aus vermehrten Aus- tritten als vielmehr aus den fehlenden Neueintritten resultiert, die in 2020 ausgeblieben sind und jetzt 2021 fehlen werden.
Schutzschirm und Föderprogramme für Vereine durch Bund und Länder gefordert Aufgrund der langfristigen Beitragsmodelle werden die sich daraus ergebenden strukturellen Mindereinnahmen erst mit einem Zeitverzug von ein bis zwei Jahren in den Vereinen und Verbänden bemerkbar sein. Um die viel- fältige Vereinskultur in Deutschland zu erhalten, werden vor allem auch in den Jahren nach der Pandemie Finanz- hilfen unumgänglich sein.
Ebenso wie viele Wirtschaftsbranchen ist auch der orga- nisierte Sport durch den Lockdown auf Finanzhilfen angewiesen. Die Landes- und Bundespolitik sind deshalb
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