Page 20 - DTB Denkfabrik
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bedeutsamen gesundheitlichen Effekte von körperlicher Aktivität bekannt sind. Obwohl gute Hygienekonzepte und klare Regeln zum Fitness- und Gesundheitssport unter COVID-19-Bedingungen kommuniziert wurden. Und trotz aller gewissenhafter Umsetzung der Auflagen, trotz fleißigem Einsatz der Haupt- und Ehrenamtlichen in den Vereinen und Verbänden.
Mitspracherecht statt leerer Worte
Sport wird somit weitestgehend als Freizeit abgetan und nicht als notwendige, unverzichtbare Gesundheitsvor- sorge gesehen. Das ist eine nicht hinnehmbare Situation und gleichsam ein falsches Signal für die Gesellschaft.
Brot und Spiele fürs Volk: Die Bundesliga darf weiterlau- fen – während die Bürger*innen sich mit dem Zugucken begnügen müssen. Nicht einmal Reitvereine dürfen in der Zeit des harten Lockdowns Menschen auf Pferden in den Wald schicken. Differenziertes Abwägen von Risi- ken? Fehlanzeige.
Daher ist es essenziell, dass Sportverbände politische Entscheider*innen in verschiedenen Ressorts sensibilisie- ren. Verbände und Vereine müssen für den Fitness- und Gesundheitssport ein Mitspracherecht erhalten, auch wenn es darum geht, Vorgaben zum Umgang mit der COVID-19-Pandemie zu entwickeln. Denn sie haben
sich massiv um kreative Lösungen bemüht, mit denen Fitness- und Gesundheitssport weiterhin ausführbar ist – mit möglichst minimalem Infektionsrisiko.
Politische Lobbyarbeit und Marketing nötig
Bundesweit gibt es 27 Millionen Mitgliedschaften im organisierten Sport. Das entspricht rund einem Drittel der Bevölkerung! Trotzdem haben die Vereine und Ver- bände bislang keinen durchschlagenden Einfluss auf die politischen Entscheidungen zur Ausgestaltung von Lock- down-Maßnahmen. Die politische Lobbyarbeit für die Vereine muss grundsätzlich effizienter sein und gestärkt werden.
Auch die Marketingaktivitäten reichen bisher nicht
aus – oder existieren schlicht nicht. Flächendeckend sind hochwertige Fitness- und Gesundheitssport-Angebote in den Turn- und Sportvereinen vorhanden, mit quali- fizierten Übungsleitenden. Um diese Angebote publik zu machen, wird ein besseres Marketing benötigt.
Es braucht eine weitreichende Öffentlichkeitskampagne, die die Vereine in ihrer (kommunal-) politischen Positio- nierung unterstützt. Nur mit einer gezielten Kampagne lassen sich wieder mehr Mitglieder gewinnen und bin- den. Und nur so können die gesundheitlichen und psy- chosozialen Effekte des Fitness- und Gesundheitssports letztlich zum Tragen kommen.
Menschen aktivieren und motivieren
Erste wissenschaftliche Studien konnten Veränderungen im Bewegungsverhalten der Bevölkerung in der Corona- Zeit aufzeigen. Dabei gaben u. a. 35 Prozent der Befrag- ten – unabhängig vom Alter – an, dass ihre Bewegungs- aktivität in der Zeit der Pandemie abgenommen hat 2.
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