Page 24 - DTB Denkfabrik
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einheiten verschiedener Sportgruppen während des Lockdowns nutzen konnte. Der Fitness-HotSpot und der Fitness-Trail wurden schon vor der Pandemie fleißig von Vereinsgruppen und nicht organisierten Sportler*innen genutzt. Somit war das Trainieren im Freien und das Nutzen der Anlage schon geübt, sodass es keinen Still- stand gab. Nähere Informationen zu den Fitness-Loca- tions in Cochem: https://www.dtb.de/fitness-locations/ standorte/fitness-hotspot-und-fitness-trail-cochem. Die Wiederaufnahme des Betriebs bei noch nicht wieder geöffneten Sporthallen lief daher fast reibungslos wieder an.
Und draußen Sport zu erleben hat vielseitige Vorteile: Zum einen ist das Infektionsrisiko mit dem COVID-19- Virus im Freien weitaus geringer als zum Beispiel in einer kleinen Gymnastikhalle. Zum anderen wird damit einem stärker werdenden Bedürfnis der Menschen entspro- chen, draußen an der frischen Luft zu sein und die Natur hautnah zu erleben. 52 Prozent der Sporttreibenden in Deutschland nutzen den Park, den Wald oder Wege.1
Angebote im Freien erhöhen die Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit
Die Bereitstellung von öffentlichen Räumen für Bewe- gung und somit für den Breiten-, Fitness- und Gesund- heitssport ist für eine gesunde Gesellschaft also notwen- dig. Und sie gewinnt für den organisierten Vereinssport gerade auch durch die Pandemie zunehmend an Bedeu- tung und Aufmerksamkeit.
Diese Aufmerksamkeit machen sich Vereine zunutze: Angebote, die im Freien stattfinden, erhöhen die Sicht- barkeit der Vereine in der Öffentlichkeit. Sie machen andere Sportler*innen neugierig und regen so eher
zum Mitmachen an. Das erweckte Interesse mündet
im besten Fall in einer Mitgliedschaft. Vereinsvorstände müssen allerdings verstehen, dass für viele Bürger*innen eine Mitgliedschaft nicht sofort in Frage kommt. Hier ist neues Denken in den Vorständen notwendig sowie die Bereitschaft, über kommunale Netzwerke neue Zielgrup- pen anzusprechen.
Kommunen müssen eine zentrale Rolle übernehmen
Das dazu nötige Netzwerk zu initiieren ist jedoch nicht einfach. Viele Vereine sind für eine solche Netzwerkarbeit personell sowie strategisch nicht ausreichend aufgestellt und benötigen deshalb dringend Hilfestellung.
Ein Beispiel gelungener Netzwerkarbeit von Vereinen ist die Interessengemeinschaft (IG) Heddesheim. Dort haben sich fünf eigenständige Vereine in Heddesheim unter einem Dachverein zusammengetan, um mit einer starken Stimme politisch ihre Anliegen zu vertreten und gemeinsam öffentlichkeitswirksam auftreten zu können.
Zudem müssen die Kommunen eine zentrale Rolle übernehmen, um ein sektorübergreifendes Netzwerk für Sport, Bewegung und Gesundheit aufzusetzen und zu leiten. Denn der einzelne Turn- und Sportverein stößt meist an seine Grenzen, wenn es darum geht, z. B.
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